FV Fortuna 1911 Heddesheim e.V.

Fußball ist unsere Leidenschaft.

    FV Fortuna Heddesheim steigt in die Verbandsliga Nordbaden auf +++ 2:1 Sieg über ATSV Mutschelbach +++ Größter Erfolg der Vereinsgeschichte Artikel aus Sportkurier Mannheim

    Der FV Fortuna 1911 Heddesheim hat ihn geschafft - den Verbandsligaaufstieg.

    "Da ist gestern bei unserer Fortuna Geschichte geschrieben worden", sagte nach dem Spiel der glückselige Vorstandsvorsitzende Thomas Werkhausen. Er spielte damit auf den größten Erfolg in der 105- jährigen Vereinsgeschichte an.

    Bis der sichergestellt war, hatten die Fortunen Schwerstarbeit zu verrichten. Auf der Anlage der SpVgg. Oberhausen wurde der starke Vizemeister Mittelbaden, der ATSV Mutschelbach - nach 90 Minuten und nach großem Kampf mit 2:1 (0:0) bezwungen. "Das war ein Spiel für den Amateurfußball, befand nicht nur Fortunas Geschäftsführer Christoph Schuhmacher. Auch die knapp 800 Zuschauern waren von der Begegnung begeistert, kamen voll und ganz auf ihre Kosten.

    Beide Clubs hatten zahlreiche Anhänger mitgebracht - die Stimmung teilweise besser, als bei so manchen Regionalligaspielen. "Bei uns ist in den letzten Wochen eine unglaubliche Euphorie im Verein und auch im Umfeld des Clubs aufgekommen. Da wurden sogar "Ultras-Gruppen Heddesheim über WhatsApp gegründet. Die Fans standen wie eine "blaue Wand" hinter uns, konnte und wollte Thomas Werkhausen seinen Stolz "schmunzelnd" auf das Geleistete nicht verbergen.

    Als Schiedsrichter Patrick Laier die Partie anpfiff, sah man eine Heddesheimer Mannschaft im Vorwärtsgang. Kapitän Marcel Höhn war auf der linken Außenbahn durchgebrochen und dessen Hereingabe bugsierte Daniel Gulde auf das Mutschelbacher Gehäuse - aber im letzten Augenblick konnte das Leder von einem ATSV-Spieler von der Torlinie (1.) gekratzt werden. Nur zwei Minuten später war es erneut Höhn mit einer Hereingabe, diesmal von der rechten Angriffsseite. Seine Flanke verpasste Torjäger Thorsten Kniehl nur um "Haaresbreite".

    "Das sah schon stark aus. Da hätten wir mit etwas Glück eine sehr frühe Führung hinlegen können, so Markus Stegili, der seit Februar 2016 den Trainerstab der Heddesheimer unterstützt und sich insbesondere für Spielbeobachtungen, Auswertungen- und Gegner-Analysen verantwortlich zeigt. "Ein wichtiger Mann in unserem Stab", so Gölz.

    Die Klasse der Mutschelbacher zeigte sich erstmals in der 12. Minute, als Kapitän Benjamin Dauenhauer einen 30- Meter Diagonalpass auf Jonas Konstandin schlug. Der schnelle Außenbahnspieler nahm die Flanke mit der Brust an und drang in den Strafraum, aber Boubacar Siby, als auch Keeper Daniel Tsiflidis klärten in letzter Not. Daniel Gulde (17.), Tim Krohne (19.) und Boubacar Siby (22.) hatten die nächsten Gelegenheiten auf dem Fuß, scheiterten aber knapp. Da war "Pfeffer" im Spiel. Wer dachte, beide Mannschaften würden groß taktieren, sah sich getäuscht. Das war schon ein offener Schlagabtausch, bei dem die Fortuna diesen "Tick" gefährlicher und auch besser war.

    Gerade eben hatte Thorsten Kniehl in abgezockter Manier das 1:0 für die Heddesheimer erzielt. Schiedsrichter Laier entschied auf Tor. Aber Proteste der Mutschelbacher veranlassten den Referee, bei Vorlagengeber Daniel Gulde nachzufragen, ob er denn vor diesem Treffer Hakan Cakan gefoult hatte. Gulde räumte dem Schiedsrichter gegenüber ein Foulspiel ein - der Treffer wurde aberkannt.

    Mutschelbach über die außergewöhnliche Fairplay-Aktion erfreut und zollte entsprechend Respekt. Aber nicht jeder Zuschauer konnte diese Aktion von Gulde nachvollziehen, denn sie hätte die Fortuna im ungünstigsten Fall auch den Aufstieg kosten können. Gulde: "Der Schiedsrichter fragte mich, ob ich vor dem Pass auf Kniehl den Gegenspieler gefoult habe - das habe ich bejaht, ich konnte in dem Moment nicht anders, da es ein, wenn auch unbeabsichtigtes Foulspiel war." Heddesheim hatte Größe gezeigt und das in einem solchen Finale, wo es um den Aufstieg in die Verbandsliga ging.

    "Heddesheim hat ein brutales Tempo vorgelegt. Das war schon richtig stark, was unser Gegner da auf den Platz brachte", war auch Mutschelbachs Trainer Francesco Porcu vom Spiel der Heddesheimer überzeugt.

    Weniger überzeugt waren Rene Gölz und Melvin Faust nach der Pause, als in einer Drangphase der Mutschelbacher, der Führungstreffer für die Mittelbadener durchaus in der Luft lag. Die größte Chance hatte Torjäger Marco Heidecker, der aus 12 Metern Distanz am überragend reagierenden Keeper Daniel Tsiflidis scheiterte (51.). Nur eine Minute später rettete Benni Schäfer nach einer Hereingabe und einem Schuss auf das Fortuna-Gehäuse. In der 55. Minute hatte erneut Heidecker die Führung auf dem Fuße, als nach einer Klasse Hereingabe von Dauenhauer, der Mutschelbacher Torjäger den Ball nur um Millimeter frei vor dem Heddesheimer Tor verpasste.

    "Wir waren nach dem Wechsel knapp 10 Minuten nicht gut sortiert", war Gölz einfach nur froh, dass mitten in diese Drangphase in der 56. Minute der erneut überragend spielende Innenverteidiger Damian Derrick Pritchett, mit einem fulminanten Distanzschuss aus 22 Metern zur vielumjubelten 1:0 Führung in den Torwinkel traf. Mutschelbach nach dem Rückstand, sofort wieder im Vorwärtsgang - aber die Fortuna-Defensive stand sehr sicher. "Wir wussten, dass Mutschelbach auf "Pressing" umschalten und mit viel Druck kommen würde. Unser Ziel war es, in diesem Falle mit schneller Balleroberung- und Umschaltspiel, die Defensive des Gegners auszuhebeln.

    Und das gelang fast "Bilderbuchmäßig" in Minute 72! Der agile Alexander Dirks eroberte kurz vor der Mittellinie den Ball, lief 6-7 Schritte, um dann aus gut 40 Metern Distanz den Ball über den zu weit vor dem Tor stehenden Keeper Christian Seel zu schießen. "Ein Traumtor, der "Marke Sportschau" - befand nach dem Spiel auch Fortunas Spielausschußvorsitzender Wolfgang Geißinger.

    Das war die Vorentscheidung in dieser Partie. In der Folge hätten die Heddesheimer das dritte Tor erzielen können, scheiterten aber zwei Mal knapp an Torwart Seel (81./83.) und in der 85. Minute war es Daniel Gulde der per Direktabnahme den Torpfosten traf. In der dritten Minute der Nachspielzeit kamen die Mittelbadener dann doch noch zu ihrem Treffer. Eine Flanke von Benjamin Dauenhauer hatte Manuel Balzer aus 7 Metern Distanz zum 2:1 (90.+3) ins lange Toreck geköpft. Danach kam der Schlusspfiff. Unbeschreiblicher Jubel beim Fortuna-Anhang und den Spielern. Bereits auf dem Platz der Oberhausener ließen es die Heddesheimer "rocken".

    Manfred Jordan: "Wir wurden für den großen Aufwand, den wir diese Saison betrieben haben, belohnt. Gerade was Personalentscheidungen betraf, haben wir immer intuitiv das richtige gemacht. Drei Aufstiege in vier Jahren, das ist sensationell und auch mit harter Arbeit verbunden. Ein großer Dank gilt dem Trainerteam, die hervorragende Arbeit geleistet haben. Jetzt feiern wir nur noch, das haben wir uns verdient", so der Sportliche Leiter der Heddesheimer.

    Rene Gölz: "Wir sind jetzt einfach nur noch glücklich. Die gesamte Rückrunde hinweg standen wir mit dem Rücken an der Wand, durften uns keine Ausrutscher erlauben. Wir haben gerade in den letzten Wochen, unter größtem Druck - überragende Leistungen gezeigt und der Aufstieg ist deshalb mehr als verdient. Wir sind stolz auf diese Mannschaft."

    Francesco Porcu: "Wir haben gegen einen sehr starken Gegner verloren. In der 2. Halbzeit hätten wir auch die Führung erzielen können. Nach dem Heddesheimer 1:0 hat es die Fortuna stark ausgespielt. Die Zuschauer haben ein tolles Fußballspiel gesehen. Leider haben wir dabei den Kürzeren gezogen", so Mutschelbachs Coach.

    Melvin Faust: "Ich muss das erstmal sacken lassen. Erst in einigen Tagen werden wir wohl realisieren, was wir da erreicht haben."

    Damian Derrick Pritchett: "Nach meinem Tor sind mir 1.000 Dinge durch den Kopf. Das ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn du in einem Finale ein solches "Hammer-Tor" erzielst.

    Danach ging es für den Fortuna-Tross (Bussen, PKW) in Richtung Vereinsheim. "Wir lassen es ordentlich krachen und machen die Nacht zum Tag", so Vorstand Thomas Werkhausen.

    ATSV Mutschelbach - FV Fortuna 1911 Heddesheim 1:2 (0:0)

    ATSV Mutschelbach: Seel - Helfrich, Markovic, Konstandin, Heidecker, Wildenhayn, Sauter, Rayling, Pfeiffer, Cakan, Dauenhauer.

    Fortuna Heddesheim: Tsiflidis - Siby, Skandik, Dirks, Pritchett, Krohne (61. Jüllich), Höhn, Gulde (85. Marino), Kniehl, Nsowah (67. Wegmann), Schäfer.
    Ohne Einsatz: Bal (TW) - Goldschmidt (TW), Stro, Zax, Puzic, Singhanin, Zimmermann, Kavak.

    Tore: 0:1 Damian Derrick Pritchett (56.), 0:2 Alexander Dirks (72.), 1:2 Manuel Balzer (90.+3).
    Zuschauer: 750
    Schiedsrichter: Patrick Laier (Baiertal).
    Besondere Vorkommnisse: Schiedsrichter Laier nimmt Heddesheimer Treffer (Thorsten Kniehl) zurück, nachdem Daniel Gulde (Vorlagengeber) ein Foulspiel einräumte.
    Spielort: SpVgg. Oberhausen
    Wir arbeiten zusammen!
     

    Mit der Nutzung unserer Website erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. weitere Infos hier